Was sind Urgetreidesorten?
Es gibt keine offizielle Beschreibung für alte Getreidesorten bzw. für Urgetreide. Die Geschichte aller Art von Getreide beginnt schon mit unserer heutigen Zeitrechnung. Besonders zeichnet sie sich dadurch aus, dass sie in all diesen Jahren keine größeren genetischen Veränderungen, wie Mutationen oder genetischen Kreuzungen durchgemacht haben. Ein Beispiel für eine häufig verwendete Pflanze, die aber nicht als Urgetreide eingestuft wird, ist Weichweizen, da sich ihr Genom im Laufe der Jahre erheblich verändert hat. Das moderne Weizen, dessen genetische Form seit den 1950er Jahren nicht mehr dieselbe ist, wächst jetzt 80 Zentimeter tiefer, seine Ähren sind viermal größer und die Erträge zehnmal höher als in der Vergangenheit.
Welche Arten betrachten wir also als Urgetreide?
Urgetreidesorten sind:
- Weizensorten, d.h. Dinkel (Triticum spelta), Kamut (Triticum turanicum), Einkorn (Triticum monococcum), Emmer (Triticum dicoccon), Bulgur
- Rispenhirse (Panicum miliaceum)
- Gerste (Hordeum)
- Zwerghirse (Eragrostis tef)
- Hirse (Sorghum)
- Hafer (Avena sativa)
- Pseudogetreide: Amaranth, Quinoa, Buchweizen, Chia.
Die Vorteile des Urgetreides für uns
Dinkel
Es kehrt unerwartet zu Gunsten der Verbraucher zurück. Besonders für Allergiker, Diabetiker, übergewichtige oder gar fettleibige Menschen, ist es eine bessere Alternative zu herkömmlichen Weizen. Der Glutengehalt im Dinkel ist geringer und löst somit weniger allergische Reaktionen aus. Es ist reich an Proteinen und Ballaststoffen, Kupfer, Zink, Eisen und Magnesium. Dinkelprodukte beschleunigen den Stoffwechsel, lindern Erkrankungen des Verdauungstraktes und helfen, den "schlechten" Cholesterinspiegel zu senken. Es ist in Form von Mehl, Flocken, Grieß und Nudeln erhältlich.
Kamut
Die älteste und bekannteste Getreideart, die sich gut für den ökologischen Landbau eignet und eine Quelle reich an wertvollen Nährstoffen ist : ungesättigte Fettsäuren, Ballaststoffe, Eisen, Zink, Kalzium und B-Vitamine. Sein Geschmack mit einer leicht nussigen Note ist milder als der von herkömmlichem Weizen. Ein sehr positives Merkmal von Kamut ist, dass es deutlich weniger allergene Substanzen enthält als andere Getreidesorten, was es daher zu einem besseren Nahrungsmittel für Menschen mit Lebensmittelallergien macht.
Einkorn
Eine der ältesten vom Menschen kultivierten Weizensorten, die zudem gegen widrige Wetterbedingungen resistent ist und auch aufgrund ihrer reichen Zusammensetzung als gesundheitsförderndes Lebensmittel bekannt. Einkorn enthält im Vergleich zu Weizen weniger Gluten, jedoch enthält es wiederum eine größere Menge an Eiweiß und essentielle Aminosäuren, Methionin, Phenylalanin, Tyrosin und Isoleucin, die sich unter anderem positiv auf unser Nervensystem auswirken. Es ist reich an Ballaststoffen, Eisen, Zink, Phosphor, B-Vitamine und Lutein, ein starkes Antioxidans, das unser Sehvermögen vor Krankheiten schützt.
Emmer
In Polen wird es trotz seiner Resistenz gegen Krankheiten, Schädlinge und ungünstige klimatische Bedingungen in kleinem Umfang angebaut. Płaskurka ist ein Getreide mit einem süßen, nussigen Nachgeschmack und einem Honiggeruch. Es liefert eine sehr große Menge an Protein, und ein hoher Gehalt an Ballaststoffen senkt den LDL-Cholesterinspiegel und reguliert die Glukosekonzentration im Blut. Mehl, Flocken und Nudeln aus dem Emmer-Getreide sind reich an Vitamine B, PP, E, Magnesium und Calcium.
Hirse(Sorghum)
Hirse ist ein glutenfreies Getreide, das hauptsächlich aus Kohlenhydraten und Ballaststoffen besteht. Es enthält eine kleine Menge an Fetten, von denen die meisten ungesättigte Fettsäuren sind, darunter Omega-3 und Omega-6, die die Funktion des Herz-Kreislauf-Systems, des Nervensystems und des Sehvermögens positiv beeinflussen. Darüber hinaus ist es eine Quelle für B-Vitamine, essentielle Aminosäuren - Leucin und Tryptophan - sowie Eisen und Kupfer, die das Risiko einer Anämie reduzieren. Anstelle von Kartoffeln oder Reis, kann Hirse in Form von einer Beilage eine gute Ergänzung zu verschiedenen Gerichten sein.
Wähle BIO!
Urgetreide ist sehr wetterbeständig, so dass der Einsatz von Schutz Chemikalien nicht erforderlich ist. Achtet bei der Auswahl von Getreideprodukten auf das grüne Siegel auf der Verpackung, um sicherzustellen, dass es aus kontrolliert biologischem Anbau stammt.
